
Beim Navigationsflug-Wettbewerb im Motorflug sicherte sich das junge Pilotenteam einen hervorragenden zweiten Platz in der Newcomer-Klasse – und sammelte dabei unvergessliche Eindrücke hoch über dem Alpenvorland.
Die Anreise am 29. Mai verlief bereits abenteuerlich: Bei wechselhaftem Wetter starteten die beiden Piloten mit ihrem Reisemotorsegler vom Typ HK36 Super Dimona vom Flugplatz Worms in Richtung Allgäu. Auf dem Weg galt es, Schauer zu umfliegen und die Kontrollzone des Stuttgarter Flughafens sicher zu durchqueren – ein sogenanntes Midfield Crossing, das souverän gemeistert wurde. In Leutkirch angekommen, erwartete sie nicht nur der Wettbewerb, sondern auch ein ganz persönliches Highlight: Ein familiäres „Airdate“ in luftiger Höhe. Anlass war die Hochzeits-Ballonfahrt ihres älteren Bruders, dem das eindrucksvolle Alpenpanorama und der Blick bis zum Bodensee von der Familie geschenkt worden waren – ein Anblick, den sich auch Stephan und Christoph nicht entgehen ließen.
Nach der ersten Nacht im Zelt – mit Blick auf das Flugfeld und den Tower – startete der nächste Tag sportlich: Ein Frühsportlauf zum Schloss Zeil brachte nicht nur Bewegung, sondern auch die erste Aussicht ohne Propellergeräusche. Im Anschluss stand der Trainingsflug auf dem Programm. Trotz kleiner technischer Startprobleme zeigten sich die Wormser Piloten begeistert von der anspruchsvollen Strecke rund um Memmingen, die Lust auf den Wettbewerb machte.
Am nächsten Tag wurde es dann ernst: Knapp 40 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gingen in drei Leistungsklassen (Newcomer, Advanced, Unlimited) an den Start. Die „Südroute“ führte durch das malerische Alpenvorland, wo es neben präziser Navigation auch darum ging, sogenannte Suchbilder aus der Luft zu erkennen und korrekt auf der Karte zuzuordnen. Abgerundet wurde der Wettbewerb durch eine Ziellandung, bei der es auf jeden Meter ankam.
Nach Auswertung der GPS-Daten, der Kartenarbeit und der Landepunktwertung stand das Ergebnis fest: Stephan und Christoph Tecklenburg belegten einen herausragenden zweiten Platz in der Newcomer-Klasse, teilten sich zusätzlich den dritten Platz im Ziellandewettbewerb und erreichten in der Gesamtwertung einen beachtlichen 14. Platz von 37 Teams – ein Ergebnis, das umso bemerkenswerter ist angesichts der starken Konkurrenz, darunter Mitglieder der nationalen Navigationsflugteams.
Insgesamt sammelten die beiden Brüder an diesem verlängerten Wochenende 5 Stunden und 46 Minuten Flugzeit – ein eindrucksvoller Mix aus sportlicher Leistung, fliegerischer Routine und unvergesslichen Momenten in der Luft.
Neben Pokalen und wertvollen Sachpreisen, etwa regionalem Wein und Bier, durften sich die Wormser Piloten auch über einen Sonderpreis als jüngstes Team des Wettbewerbs freuen. Doch noch wertvoller als Auszeichnungen bleibt für Stephan und Christoph die Erfahrung selbst: Die Begeisterung für den Navigationsflug, der Austausch mit Gleichgesinnten und die einzigartige Atmosphäre des Wettbewerbs machten den Allgäuflug für sie zu einem echten Highlight der Saison.
Mit vielen fliegerischen Eindrücken, neuem Wissen und großer Motivation für kommende Wettbewerbe machten sie sich am Sonntag wieder auf den Heimflug Richtung Rheinebene – und sind sich einig: „Der Allgäuflug ist ein Muss für jeden begeisterten Piloten – und eine perfekte Mischung aus Wettbewerb, Kameradschaft und fliegerischem Abenteuer.“