Die Aufwinde tragen den Segler bis zur Basis der Wolken. Nicht selten nimmt ihre Kraft dort noch zu. Dann muss der Segelflieger die "Störklappen" ausfahren. Sie setzen den Auftrieb an den Flächen stark herab und vergrößern dadurch das Eigensinken des Flugzeugs.
Unterließe der Pilot das Ausfahren dieser Klappen, so würde der Aufwind den Segler ins Innere der Wolke hineindrängen. Dort aber rasen die Luftmassen oft noch wilder empor. Sackdunkel ist´s in der Wolke, und gewaltige Wirbel können das Flugzeug umherschleudern wie der Sturm ein Stück Papier.
Zu beherrschen ist der Wolkenflug im Segelflugzeug trotzdem. Aus Sicherheitsgründen (vor allem wegen der zahlreichen Militär- und Linienflugzeuge, die ihren Kurs auch durch die Wolken nehmen) hört in Deutschland für uns Segelflieger das Aufsteigen 300 Meter unter der Wolkenbasis auf. Das Gesetz verlangt es so.
Aber die Wolkenbasis liegt an guten Tagen nicht selten über 2000 Meter hoch. Im heißen Sommer 1976 stieg sie fast auf 3000 Meter an. Die "Basis" kann aber auch schon bei 700 Metern liegen.
Streckenflüge sind dann nur unter ziemlichen Schwierigkeiten durchzuführen.
Bleibt noch zu sagen, wie lange ein Segelflug dauern kann.
Im Hangwind sind Flüge von mehr als 50 Stunden ausgeführt worden. Das Ende solcher Dauerflüge war oft ein Absturz infolge Übermüdung des Piloten.
Ein Thermikflug kann naturgemäß nicht so lange ausgedehnt werden. Sie kennen bereits den Grund: Thermikblasen bilden sich nur, solange die Sonne stark und steil vom Himmel scheint. Das sind an einem Sommertag 8 bis 10 Stunden. So lange kann ein Flug bei günstigem Wetter dauern. Nicht selten ist ein Segelflugzeug aber schon nach 5 Minuten wieder unten. Der Pilot hat keinen Aufwind angetroffen - oder er hat ihn nicht ausnutzen können. Denn auch das will gelernt sein!
Im übrigen legt es der moderne Segelflieger gar nicht so sehr darauf an, möglichst lange obenzubleiben. Er möchte vielmehr eine möglichst weite Strecke zurücklegen, und dies in möglichst kurzer Zeit. Mitentscheidend für seinen Erfolg ist dabei die Leistungsfähigkeit seines Flugzeugs.